Rückblick Jahresausflug Obst- und Gartenbauverein Hausen e.V. nach Speyer 5. Juli 2014

Auch in diesem Jahr ging der OGV Hausen anlässlich des obligatorischen Jahresausflugs wieder "auf Reisen". Er folgte dem Zitat von Goethe im Götz von Berlichingen: "Macht euch auf nach Speyer."

So startete der Bus am 5.Juli um 7:00 Uhr in Richtung Pfalz. Am Hockenheimring wurde Rast gemacht und es gab Butterbrezeln und Getränke.

Bei herrlichem Sonnenschein in Speyer angekommen, wurden wir schon von den Gästeführern erwartet und in 2 Gruppen ging es zur Stadtbesichtigung, wo wir viel Wissenswertes über die Stadt mitgeteilt bekamen: Als römische Gründung ist Speyer eine der ältesten Städte Deutschlands. Im Mittelalter war Speyer als freie Reichsstadt eine der bedeutendsten Städte des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen. Zwischen 1816 und 1945 war die Stadt Sitz der bayrischen Verwaltung der Pfalz und gehört heute zu Rheinland Pfalz.

Nach einer kurzen Wegstrecke vorbei am Dom, erreichten wir das historische Museum der Pfalz. Einige der älteren Teilnehmer gingen dabei nach der Aufzugsfahrt im Museum kurz verloren, trafen aber wieder den Rest der Gruppe. Gold und Edelsteine, kostbare Gewänder und liturgische Geräte, alte Handschriften, belegen die überragende Bedeutung des Speyerer Doms. Auch die Grabbeigaben der salischen Kaiser sind im Domschatz hier ausgestellt, darunter die Kaiserkrone von Konrad II. von 1039.

Weiter ging es bei der Besichtigungstour zur Maximilianstraße(Hauptstraße und Flaniermeile),wo sich das Stadthaus mit Stadtverwaltung und Sitz des Bürgermeisters befindet.

In der Dreifaltigkeitskirche hatten wir kurz die Gelegenheit einer Probe zu einem Orgelkonzert beizuwohnen. Diese evangelische Kirche, erbaut von 1678 bis 1680 ist ein Juwel des Barocks.

Danach ging es bei unserem Rundgang durch das historische Speyer zum 1724 errichteten Rathaus, indem seit dieser Zeit der Stadtrat von Speyer tagt. Der Eingang zum Rathaus wird von einer "Ruländer" Rebe umrandet. Dies ist eine typische Weißweinsorte der Pfalz, bekannt auch als Grauburgunder und von Johannes Ruländer (geb.1689 in Speyer) von der Champagne in die Pfalz gebracht.
Durch die Pfaffengasse gelangten wir zum historischen Judenhof. Dort befinden sich Reste einer Mikwe, dem Ritualbad der jüdischen Gemeinde. Dies ist die älteste Anlage ihrer Art in Mitteleuropa, errichtet ca. 1110 und es wird von der Stadt Speyer beantragt in die Liste als Weltkulturerbe aufgenommen zu werden.

Zum Ende der Führung fing es leider an zu regnen und es folgte noch ein kurzer Blick in den Dom. Als Speyerer Dom wird der Kaiser- und Mariendom offiziell bezeichnet. Es ist die größte erhaltene romanische Kirche der Welt und steht seit 1981 auf der UNESCO-Liste zum Weltkulturerbe. Von der Original-Innenausstattung ist nichts mehr erhalten, da unter Napoleon Bonaparte die französischen Truppen den Dom als Viehstall, Futter- und Materialager nutzten. Die Weite des Raumes und die Brillanz der Proportionen vermitteln eine betont karge und doch eine sakrale Atmosphäre. Die Fassadengestaltung ist aus hellen und roten Sandsteinlagen aus der Umgebung und von den Vogesen. In der Krypta befindet sich die Begräbnisstätte der salischen Kaiser.

Es hätte noch vieles in Speyer zu sehen gegeben, aber wie meinte der Stadtführer: Sie haben ja doch keine Zeit!!!

Mit dem Bus ging es dann entlang der südlichen Weinstraße bis nach Edenkoben um von dort auf die Rietburg zu gelangen. Mit der Doppelsesselbahn ging es (trotz der Höhenangst der Schriftführerin!) auf die Rietburg. Bei gutem Wetter kann man eine tolle Aussicht in die Rheinebene bis zu den Hängen des Odenwaldes und des Schwarzwaldes genießen und auch das Hambacher Schloss liegt in greifbarer Nähe. Leider setzte Regen ein und wir verbrachten die Zeit im Burgrestaurant bei Pfälzer Zwetschgenkuchen, Schiefem Sack und mehreren Schoppen Wein. Nachdem wir mit der Sesselbahn im Nieselregen(einige machten den Abstieg zu Fuß) über Pfälzer Edelkastanienwälder wieder gut erhalten im Tal angekommen waren, ging es mit dem Bus zu unserer letzten Station des Ausfluges, dem Weingut und Weingasthaus Wisser in Ingenheim.

Dort wurden wir von Frau Wisser mit einer kleinen Weinprobe und ausführlichen Informationen rund um den Pfälzer Wein empfangen. Eine Besonderheit erklärte sie, ist der "Blanc de Noir" (wörtlich weißer aus schwarzen). Dies ist ein aus roten Trauben gekelterter weißer Wein. Der Saft der meisten Weinbeeren ist hell, gleichgültig welche Farbe die Schale hat, da die Farbstoffe fast zu 100% in der Schale sitzen. Wird der Wein vor der Gärung von den Schalen getrennt, erhält man hellen Wein. Anschließend wurden wir mit einer Pfälzer Spezialität verwöhnt: Rebknorzenbraten (Schweinenacken auf Rebholz gegrillt) mit Knoblauchsoße, Rosmarinkartoffeln und Salatbuffet. Zum Nachtisch wurde ein lieblicher Dessertwein (Ortega-Beerenauslese) gereicht.

Bei stimmungsvoller Musik wagten einige noch ein kleines Tänzchen zur Verdauung, aber der Busfahrer drängte zur Abfahrt (wegen Einhaltung der Lenkzeiten) und so mussten wir Abschied nehmen, wenn es am schönsten war. Die Weinprobe zeigte ihre Wirkung und so ging es bei der Heimfahrt im Bus recht lustig zu.

Alle waren sich einig, dass es wieder ein gelungener Ausflug war. Vielen Dank an Karlheinz Hof für die Planung und Durchführung des Ausfluges.

Martina Maurer

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